Axel Simon, André Bideau, Adrian Streich

Begründung der Jury

In der Monografie des Büros Adrian Streich Architekten gehören Wohngebäude zu den häufigsten Bauaufgaben. Die Seitenfolge der einzelnen Projekte begleitet den Entstehungsprozess der Bauten: ein (fast) unbeschriebenes Blatt, die Einstiegsseite; kurzer Bericht mit Projektdaten; aussagekräftige Planseiten; Bildensembles aus fotografischen Ansichten; und als Resultat die Abschlussdoppelseite mit einer prägnanten Außenaufnahme.

Die Unmittelbarkeit dieser Prachtseiten lässt erspüren, mit welcher Sorgfalt die ArchitektInnen arbeiten, die Fotografien entstanden sind, das Buch gestaltet und nicht zuletzt gedruckt wurde. Ein feines wildes Raster bringt alle Bilddetails auf das matte Papier, die selbst noch in schattigen Bereichen zu erkennen sind. Sachlich und stimmungsvoll, auf Materialität bedacht wie auf Raumbildung, pragmatisch und elegant zugleich – gedanklich wandelt man durch die architektonischen Konzepte – geradezu eine Einladung zur Werksspionage!

An einem unscheinbaren Detail wird sichtbar, dass die Gestaltung immer den Rezipienten im Blick hat: Die Bildlegenden werden nicht nummeriert, sondern alphabetisch durchbuchstabiert, um nicht mit dem bereits hohen Ziffernaufkommen in der Fußzeile (Pagina, Entstehungsjahr, Nummer im Werkverzeichnis) zu konkurrieren.

Beiläufig steuert der farbliche Dreiklang der Ausstattung – sandig raues Einbandpapier, dunkelbraunes Vor- und Nachsatz, graublau hinterlegte Seiten zum Anfang und am Ende – die Assoziationen: Stein, Erde, Holz, Glas, Metall, Luft.