Jan Silberberger, Kim Helmersen, u.a.
Against and for Method
Revisiting Architectural Design as Research
- Kategorie
- Fachbücher - Wissenschaftliche Bücher - Schulbücher
Begründung der Jury
„Können Entwurfsprozesse im eigentlichen Sinne Forschung sein?“ Dieser Sammelband richtet sich in der Lehre von Architektur und Entwerfen gegen die Verstumpfung durch Routine. Das Wortspiel im Titel bezieht sich auf einen programmatischen Text eines kontroversen Wissenschaftstheoretikers.
Allein wie das Buch schon so da liegt, spiegelt es den inhaltlichen Ansatz, Konventionen immer wieder in Frage zu stellen: Der Kartonumschlag mag zwar technisch ein Umschlag sein, konzeptionell aber gibt es gar keinen. Draußen beginnt das Buch unvermittelt mit dem Inhalt, nämlich mit der paginierten Seite 1. Weil die technische Seite 1, also die erste Seite des Inhalts, ganzflächig am Umschlag klebt, stimmen die gedruckten Seitenzahlen mit der echten, technischen Seitenanzahl überein.
Der Satzspiegel des Taschenbuchformates ist dienlich eingerichtet; Einzüge und Schriftwechsel in Überschriften, Kolumnentitel und Fußnoten bewirken ein reizvolles, dezentes Spiel mit Grauwerten. Dank der Ota-Bindung entsteht beim Aufschlagen ein hohler Rücken, damit nicht nur der Rücken nicht bricht, sondern sich die Seiten ideal aufschlagen lassen. Genau dort im Bund, wohin der Blick eigentlich nie fällt, hält die Ausstattung eine Überraschung parat: Jede dort zutage tretende Schlinge der Fadenheftung hat eine andere Farbe.
Der Abzug mit einem privaten Motiv auf Fotopapier hat sich nicht zufällig im Buch verirrt. Er dient als Lesezeichen – und begleitet bei der Lektüre jeden Gedanken: der schelmische Blick des eingangs erwähnten Theoretikers Paul Feyerabend beim Abwasch in der Küche.