Danièle Cohn, Eddy Devolder, Ulf Jensen, u.a.
A.R. Penck. How it works
- Kategorie
- Kunstbücher - Fotobücher - Ausstellungskataloge
Begründung der Jury
Die 500 Seiten des Ausstellungskataloges wiegen schwer, und doch bewegt sich der Block weich zwischen den Händen hin und her.
Eine sechsfache Rillung bereitet den unbedruckten Graukarton des inneren Umschlages für eine OTA-Bindung vor. In diesen wird der gefälzelte Buchblock seitlich eingehängt. Der so entstehende hohle Rücken verhindert, dass sich das Buchpapier schon nach baldigem Gebrauch vorne herausstülpt, ebenso dass er, der Umschlagrücken, unschön bricht – zumal ein weiterer Umschlag (nämlich mit eingeschlagenen Klappen) am Rücken mit dem Graukarton verklebt wird. Auf diese Weise entsteht eine Englische Broschur.
Ein verkleinertes „IT“ gibt den „HOW“ und „WORKS“ Raum für maximale Größe. Die ultraschmalen, extrafetten Lettern würden dem Titel eine kolossale Monumentalität verschaffen – wären sie nicht mit dem kreidigen Dunkelrot gedruckt, das den Kontrast abmildert, um sie wie aus dem rot durchfärbten, mit weißen Mikrofasern strukturierten Papier herausgeschabt erscheinen zu lassen.
Ein Frontispiz vervielfacht sich – auf Kunstdruckpapier – über mehrere Seiten bis hin zum Inhaltsverzeichnis. Dessen doppelte Gliederung verweist auf die Aufsätze – auf leichten, verschiedenfarbigen Papieren gedruckt – und auf die Bildsequenzen entsprechend der römisch nummerierten Ausstellungsräume – auf glattem, mattem Papier. Dazwischen hauchdünne, durchscheinende Papiere, die mit spontanen Expressionen des Malers imprägniert sind.
Wäre hier dreimal so viel Platz, ließe es sich noch weiter ausleuchten „wie es funktioniert“, dieses schöne Buch.