Sanyutei Encho
Die Pfingstrosenlaterne
Roman
- Kategorie
- Allgemeine Literatur
Begründung der Jury
Man hat den Pappband noch nicht aus seiner Umhüllung gezogen, schon ist man gebannt von seiner Allseitigkeit, da alle sechs Seiten des Buch-Schuberkörpers mit der gleichen Aufmerksamkeit in die Gesamtgestaltung einbezogen wurden – selbst Kopf- und Stehfläche. Der beidseitig offene Schuber gewährt den Blick nicht nur auf den Rücken, sondern ebenso auf den Vorderschnitt des inwendigen Buches; dessen Lineament durch angeschnittene Farbseiten verspricht eine reichhaltige Bebilderung. Den Schuber ziert eine holzgeschnittene Illustration in traditioneller japanischer Bildtechnik. Ihr typischer Reiz besteht in der Ambivalenz von Flächigkeit und Raumtiefe.
Den Bucheinband selbst überzieht ein weiterer Holzschnitt, der Buchtitel erscheint lediglich auf dem eingelegten Rückenschildchen aus glänzend blutrotem Papier, so rot wie Kapitalband und Lesebändchen.
Die klassische japanische Gruselgeschichte wurde im Inneren mit zwei blauen Farben gedruckt – die schmalen, eleganten Textspalten in einem dunklen Ton, in einer hellen Variante die Seitenzählung sowie die ersten drei Wörter jedes der Kapitelanfänge. Diese werden eingeleitet mit ganzseitigen, glatten Farbverläufen, deren Mischzone im Laufe der 22 Kapitel beiläufig schrittweise nach oben rückt, sodass sie sich zum Ende der Geschichte hin immer mehr aufhellen.
Der Hell-Dunkel-Kontrast der Farben ergibt zusammen mit den asymmetrischen Kontrasten der stilisierten Formen enorm spannende Bildkompositionen.