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Ein anderes Land
Jüdisch in der DDR
- Kategorie
- Ratgeber - Sachbücher
Begründung der Jury
Nicht nur das Thema, auch die besondere Konstruktion des Klappenumschlages weckt unmittelbares Interesse. Die vordere Klappe ist nicht wie üblich eingeschlagen, sie ist – wie soll man sagen – ausgeschlagen? Jedenfalls verdeckt sie – nach außen geklappt – den eigentlichen Umschlag und versteckt zu zwei Dritteln dessen Bildmotiv: eine Mutter mit Tochter und Neffe neben Passanten auf der Berliner Stalinallee.
Die Kapitel im Ausstellungskatalog zu jüdischem Leben in der DDR beginnen mit der Präsentation eines Bildteils. Den privaten Fotografien, historischen Dokumenten und Objekten folgen die Aufsätze. Eine kräftige serifenlose Schrift nutzt nahezu das gesamte Format aus. Extrem schmale Ränder – die Seitenzahlen sind nicht einmal fünf Millimeter vom Schnitt entfernt – bewirken eine hohe typografische Dichte. Fünf verschiedene Satzbreiten stehen zur Verfügung, um die Textsorten abwechslungsreich und sinngebend zu strukturieren. Immer sind sie nach vorne, zum Vorderschnitt hin orientiert, zum Bund hin ergeben sich Freiräume. So macht beispielsweise auf einer Seite eine verschmälerte Kolumne Platz für eine Marginalspalte, während die gegenüberliegende ihre Zeilenlänge behält. Oder beide Seiten verbreitern zum Bund hin den schmalen Raum gerade so, um die Kapitelüberschrift als Kolumnentitel aufzunehmen, und zwar als Variante in die Senkrechte gedreht. Im Bildteil steuert eine solche Drehung der Bildlegenden die Aufmerksamkeit, die den Fotografien zugutekommt.