Josephine Apraku
Mein Workbook zu Rassismus
Für eine alltägliche und tiefgehende Auseinandersetzung
- Kategorie
- Ratgeber - Sachbücher
Begründung der Jury
Statt einer Einleitung spricht die Autorin eine Einladung aus. Ihr Buch richtet sich nicht nur an privilegierte Menschen, die Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft sind, sondern ebenso an Menschen, die Rassismus erfahren. Es ist nicht dazu da, Missstände bloß zu benennen, darüber zu diskutieren und zu reflektieren, sondern über regelmäßige Introspektion zur Bekämpfung von Rassismus zu gelangen.
In drei Kapiteln stellt das Workbook eine Methodik aus persönlichen Fragen, Anregungen und gezielten Anleitungen zur Verfügung. Es bietet großzügige Räume, um eigene Überlegungen und Antworten in Notizen festzuhalten. Dieser Raum, also großzügige, freie Papierflächen, ist dezent vorstrukturiert: Zarte Linien in rosa, gelb und grün bilden verschiedene Raster und erinnern an Schulhefte. Zu Beginn ist das Raster eng, nach und nach werden die Zellenabstände größer, Textboxen in gerundeten Linienrahmen werden eingeklinkt, Bewegung kommt ins Spiel. Umschlag, Titelei und Kapitelanfänge sind mit übereinandergelegten Farbflächen belebt. Die Farbtöne erinnern an Karteikarten, abgerundete Ecken an die Reiter zur Beschriftung. Die Assoziationen wie Lernen, Bürokratie oder vielleicht auch Schubladendenken sind durchaus plausibel, aber durch die freie Komposition breitet sich eine fröhliche Stimmung aus.
Die praktische Benutzbarkeit – auch als Tagebuch – ist nicht nur durch das gut beschreibbare Naturpapier gegeben: Für das Sich-öffnen-können mag das ideale Aufschlagverhalten eine Metapher sein – dank des Rückens, der die Fadenheftung sichtbar lässt, wenn der Umschlagrücken mit aufklappt.