Émile Zola
Meine Reise nach Rom
Mit einem Nachwort von Hanns-Josef Ortheil
- Kategorie
- Allgemeine Literatur
Begründung der Jury
Das schmucke, handliche Bändchen lockt mit einer auffälligen Ausstattung: gelb geprägte Schriftzeilen und flott hingetuschte Vignette auf rotem Buchleinen, zitronengelber Farbschnitt, rotgelb gestreiftes Kapitalband, gelbes Zeichenband. Im unteren Drittel umfasst eine gelbe Bauchbinde die Buchdecke: Sie trägt eine alte lithografierte Rom-Ansicht.
Im Buchinneren tauchen Bestandteile traditioneller Konvention auf. Sie sind aber recht unkonventionell eingesetzt: Der doppelseitige historische Stadtplan, der für den Autor freilich ein zeitgenössischer ist, steht nicht wie erwartet auf Vor- und Nachsatz, sondern nach der Titelei. Und die kleine Folge von doppelseitigen Schwarzweiß-Fotografien, deren Kanten augenfällig durch den Farbschnitt schlagen, trennt die Tagebucheinträge vom Nachwort.
Zur unprätentiösen Innentypografie gäbe es eigentlich nicht so viel zu sagen. Aber eines der wenigen Details sei doch genannt: die Datumszeile als Überschrift zu den Textabschnitten. Zur Gliederung würde bereits ein Abstand oben und unten genügen. Aber sie, die Datumszeile, ist gleich mit fünf Merkmalen ausgezeichnet: Einzug, kleinerer Schriftgrad, Kursive, halbfett und ein Hauch von Sperrung – plus Linie auf Satzbreite unten drunter. Aus der Werbung kennt man diese nervige Auszeichnungsklumpung; hier aber hat der Typograf diese Kombination als Gewürzmischung eingesetzt, um den modernen Geschmack von damals mit dem modernen Geschmack von heute zu verbinden.