Dita Zipfel
Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte
- Kategorie
- Kinderbücher - Jugendbücher
Begründung der Jury
Auf den ersten Blick macht dieses Jugendbuch einen harmonischen Eindruck. Ein plakativer Einband führt in den Illustrationsstil ein. Die handgeschriebenen Titelzeilen formieren sich zu einer Gedankenblase, die über dem Mädchengesicht schwebt. Farblich passendes Kapitalband dichtet den Buchblock zum Buchrücken ab. Ein mattes, leicht gelbliches Inhaltspapier gehört zu den Grundlagen für gute Lesbarkeit. Strenge Zeilenbildung der Serifenschrift, luftiger Durchschuss, Absatzeinzüge, Seitenzahl auf Mitte, gesenkte Kapitelanfänge – all das macht den traditionell eingerichteten Satzspiegel aus. Die Illustrationen wurden mit kräftigem Duktus gezeichnet; besonders lebendig wirken sie dadurch, dass in den Farbflächen die raue Papieroberfläche den Kreidestrich aufreißt. Die Kombinationsmöglichkeiten der Zweifarbigkeit – Schwarz und ein helles, stumpfes Rot – werden genussvoll ausgereizt.
Als wenn dies alles nicht schon zu einem schönen Buch führen würde, erweisen sich die Bilder auf den zweiten Blick als weit über das Illustrative hinausgehend: zahlreiche eigenständige Bildseiten, ganzseitig angeschnitten – in die Textspalte integrierte Bilder, mal als klassische Vignette, mal als assoziative Metapher – handgezeichnete Kapitelnummern, Initialen gleich. Viele Bilder sind integraler Bestandteil des Textes, beispielsweise dort, wo sich die junge Protagonistin immer wieder Notizen macht oder sich einen Gedanken als Bild ausmalt. Ein besonders überraschendes Erlebnis sind die Kochrezepte, die unmittelbar zur Geschichte gehören.