Peter Guth, Paul Kaiser, Henry Schumann, Alfred Weidinger
Arno Rink
Ich male!
- Kategorie
- Kunstbücher - Fotobücher - Ausstellungskataloge
Begründung der Jury
Der Maler Arno Rink war Schüler bei den einflussreichen Realisten in der Deutschen Demokratischen Republik und wirkte ab 1972 selbst als Dozent, Professor und langjähriger Rektor der HGB Leipzig.
Der Katalog zeigt Rinks Malerei nicht nur als Rückschau. Zugleich dokumentiert er dessen eigene Sicht auf sein Leben und Malen. Exkurse in Fotografien vor schwarzen Hintergründen und in damaligen Aufsätzen, neu typografiert, lassen den Betrachter an sehr persönlichen Aspekten seiner Lebens- und Schaffensphasen teilhaben.
Vergrößerte Bildausschnitte über ganze Seiten oder auch Doppelseiten werden als Makrostudien zu Pinselstrich und Farbauftrag zwischen die Wiedergaben der Gemälde im ganzen Format geschaltet. Auch diese Seiten sind ungewöhnlich spannend, weil die Bilder ganz und gar nicht als Monolithen aufgefasst werden, sondern in den Seitenanschnitt laufen können; sie dürfen sich, auf Stoß gesetzt, sogar berühren.
In den Textseiten fällt erst auf den zweiten Blick ein typografisches Detail auf: der aufwändig handgearbeitete Flattersatz der schlanken, dichten und eng in den Bund gestellten Kolumnen. Alle längeren Zeilen wurden annähernd auf gleiche Breite gebracht, sodass sich optisch auch rechts – zusätzlich zum Flattern – ein Blockrand ergibt.
Für die Bildlegenden wurde eine Art Schreibmaschinenschrift gewählt, deren Eigenwilligkeit sich erst richtig in den Zitaten auswirkt: Wie monumentale Inschriften wirken die großen Versalien, deren Serifen wie zu Stacheln in die Länge gezogen sind.
Eine Retrospektive im Jahr 2018 und der vorliegende Katalog ehren ihn posthum als Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule.