Alan W. Moore
Art Worker: Doing Time in the New York Artworld
- Kategorie
- Allgemeine Literatur
Begründung der Jury
Die schillernde Kunstszene im New York der 1970/80er Jahre: Schilderungen aus erster Hand von Alan W. Moore. Der Kunsthistoriker und praktizierende Aktivist erlebte eine aufregende Zeit medialer künstlerischer Umbrüche, die er selbst in Video- und Installationskunst mitgestaltete.
Die als Broschur ausgebildete Biografie biegt sich geschmeidig zwischen den Händen. Ihr glatter Kartonumschlag hält haptische Überraschungen bereit: Während beide Daumen über die Hochprägung der eleganten Titelbuchstaben kreiseln, ertasten auf der Buchrückseite die langen Finger ein ebensolches Letternrelief. Aber leider, leider – die Seiten wollen endlich aufgeschlagen werden.
Dem eigentlich symmetrischen Satzspiegel liegen außen platzierte, schlanke Kolumnen zugrunde. Sie nutzen die Seitenhöhe maximal aus und halten die zu deutlichen Marginalspalten geöffneten Bundstege für die Anmerkungen frei. Aber jetzt passiert es: Ecken und Bögen, die die Kolumnen mittels Formsatz radikal anschneiden, beanspruchen zusätzlichen Freiraum: Wie durch tänzerische Ausfallschritte weiten sich die Papiergassen und -straßen zu Plätzen. Die Grundstücke der Doppelseiten werden neu verteilt. Anmerkungen verkeilen sich in spitzen Winkeln mit dem Fließtext, referenziert mittels fetter Punkte. Einfarbig dunkelvioletter Druck groovt sich in den typografischen Takt ein und kommt in den Bildern zur vollen Entfaltung.
Bibliografie und Index sind nicht bloß aus künstlerischem Zeitvertreib dahingegossen; wie auch die Fadenheftung unterstützen sie die dokumentarische Qualität des Werks.