Isabelle Busch, Kathleen Reinhardt, Hilke Wagner
Demonstrationsräume. Künstlerische Auseinandersetzung mit Raum und Display im Albertinum
Céline Condorelli, Kapwani Kiwanga, Judy Radul, Heimo Zobernig
- Kategorie
- Kunstbücher - Fotobücher - Ausstellungskataloge
Begründung der Jury
Es empfiehlt sich, den Klappenumschlag vollständig vor sich auszubreiten – was dank der Englischen Broschur gelingt, ohne der Bindung Gewalt anzutun. So lassen sich Farbflächen, Fotos und Texte, die sich wie Folien übereinanderschichten, besser enträtseln. Die Publikation begleitet zwei Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Durch ortsgebundene Eingriffe verfremden die zeitgenössischen Künstler*nnen die Sitzgelegenheiten vor den Gemälden, die Oberlichter der Säle, die Sockel von Skulpturen. Damit beziehen sie sich auf die Ausstellungsentwürfe von Mondrian und Lissitzky; beide hatten 1926 die Konventionen musealer Kunstpräsentation verlassen.
Auch dieses Buch jongliert mit den Gewohnheiten. Die wechselseitigen Beziehungen aller Ausstellungsaspekte spiegeln sich in der Kombination von sieben verschiedenen Papierqualitäten: glänzend gestrichener Karton und einseitig weiß gestrichener, brauner Kraftkarton für die beiden Umschläge – für den Inhalt einseitig hochglänzend gussgestrichenes Papier, dann matt ungestrichen in Grau, Weiß und Natur, sowie ein seidenmatt gestrichenes Papier. Mit acht satten Sonderfarben werden Bildstrecken unterlegt, die verschiedene Dresdner Ausstellungen aus der Vergangenheit fotografisch dokumentieren. Eine Aufnahme zeigt Gestelle mit Spezialbeleuchtung, die einen Museumsraum in ein Studio verwandelt, und einen Fotografen, der einen Farbkeil an einen Rahmen geheftet hat und seinen Belichtungsmesser vor das Gemälde hält. Genau dieses Foto wurde für den Umschlag herausgegriffen.