Rike Drust
Hört mal!
Brülle-Post-Leporello
- Kategorie
- Kinderbücher - Jugendbücher
Begründung der Jury
Es gibt nicht viele Kinderspiele, die über Generationen hinweg zum Lachen bringen – die „Stille Post“ ist eines davon. „Hört mal!“ basiert auf dem Prinzip der stetigen Satzverfälschung, nennt sich jedoch dem Untertitel nach „Brülle-Post-Leporello“. Somit sind wir bereits bei dem intelligenten Format, das die Verkettung von Ereignissen greifbar macht und zugleich Dynamik vermittelt.
„Ihr könnt euch mal gehackt legen!“, brüllt ein Mann vor einem Supermarkt in die Menschenmenge und die Geschichte der Missverständnisse nimmt ihren Lauf. In der Fortsetzung schnappt der Fahrradhändler „Er sagt, er hat ein Kackleben!“ auf, während Streifenpolizisten ungläubig „Er will sich nackt ins Gras legen?“ zu verstehen glauben.
In reduzierter Farbigkeit und skizzenhaft illustriert, ziehen die unterschiedlichsten Charaktere mit erstaunlich präzisen Gesichtsausdrücken in den Bann. Auf jeder Doppelseite gibt es viel für Kinder zu entdecken, und auch Erwachsene tauchen sicherlich gerne in die humorvollen Straßenszenerien ein. Zum Lesevergnügen trägt dabei auch das feine Lettering bei, das die richtige Balance zwischen nahbarer Handschrift und austarierten Proportionen aufweist.
Auf vielfaches (Vor-)Lesen der witzigen Geschichte muss man sich einstellen – dies wurde offenbar bei der Herstellung bedacht: Die hochwertige Papierwahl sowie die gute Verarbeitung sorgen nicht nur für perfektes Aufschlagverhalten, sondern zudem für Langlebigkeit. Ein Buch, das auch der Jury „gute Laune machte“ und dessen rundes Konzept bis hin zu seinem schönen Rücken Anerkennung fand.