Norio Nakamura
PIXELZOO
- Kategorie
- Kinderbücher - Jugendbücher
Begründung der Jury
Schon mal einen Pandabär gezeichnet? Nein? Norio Nakamura hat es getan. Lediglich neun schwarze Pixel genügen ihm, denn er ist Japaner und daran gewöhnt, auf den Flächenverbrauch zu achten. Wie durch grafische Zauberei entsteht im Gehirn quasi so gut wie mit nichts eine minimalistische, aber vollständig erscheinende Frontaldarstellung dieses sitzenden Pandabären.
Zugegeben, dies ist sicherlich das reduzierteste Abbild unter den 19 Tieren, die im Pixelzoo zuhause sind. Aber alle anderen sind ebenfalls einem quadratischen Raster eingeschrieben – offenbar mit dem Ehrgeiz, die Komplexität einer Tiergestalt durch die Wahl der geringst möglichen Auflösung auf ein Minimum zu reduzieren. Der Löwe, das Nilpferd oder die Giraffe –wie alle anderen sind sie auf verblüffende, ja geradezu erschreckende Weise so treffsicher zu erkennen, dass man sich fragt: Wie kann das sein?
Der in genuin digitaler Grafik versierte Künstler verfügt über eine reichhaltige Erfahrung aus der Sphäre der Videospiele. Er wendet Kontextverstärkungen hochsensibel an, wie im Beispiel des Pandabären, wenn nämlich auf der Doppelseite eine zartgrüne Fläche fast die Hälfte einnimmt, deren Farbe anzeigt: Lieblingsspeise Bambus. Mit vergleichbarer Verdichtung arbeitet auch die Tigerdarstellung: Die Fellstreifen sind mit den Gitterstäben des Käfigs identisch.
Die visuelle Qualität dieser digital konzipierten Miniaturen kommt durch die gigantische Vergrößerung in der Inszenierung als Kinderbilderbuch ganz prächtig zur Geltung.