Timo Reger, Gestalter aus Nürnberg und Jurymitglied 2024, zum »schönen Buch«:
Da ist es wie mit den Menschen: Schön allein reicht nicht. Authentisch, echt, unaffektiert muss es sein. Alle Elemente des Buches sprechen aus sich selbst heraus, stehen gemeinsam für den Inhalt. Ich hatte den Eindruck, die Jury sieht und spürt sofort, ob das Buch etwas Besonderes ist oder gerne etwas Besonderes wäre. Häufig führten Kleinigkeiten zum Ausschluss, weil diese Kleinigkeiten bei anderen Büchern im Wettbewerb einfach besser gelöst waren.
Ulrike Wollenberg, Herstellungsleiterin Klett-Cotta Verlag Stuttgart und Jurymitglied 2024, zur Juryarbeit:
Diese intensive Auseinandersetzung mit vielfältigen und inspirierenden Buchdesigns war eine Bereicherung. Was für eine tolle Gelegenheit, 3 Tage zusammen mit anderen »Buchnerds« in Büchern zu baden.
Der Wettbewerb schafft Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit für Buchgestaltung und Buchherstellung. Es ist gut, dass hier ein breiteres Publikum angesprochen wird und auch der Buchhandel mit im Boot ist. Gleichzeitig schafft er eine Plattform, um die Bedeutung von ästhetischen und funktionalen Aspekten in der Buchproduktion zu diskutieren.
Harri Kuhn, Gestalter mischen Berlin und Jurymitglied 2024, zum diesjährigen Wettbewerb:
Begeistert haben mich manche der Bücher, der Austausch mit den anderen Juror:innen und mit dem Team der Stiftung. Am meisten aber hat mich begeistert, zu wissen, dass es die Zeit und den Raum gibt, dieses Thema Buchgestaltung mit einer solchen Intensität, Ernsthaftigkeit und auch Leidenschaft zu verfolgen und damit wertzuschätzen.
Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« wird am 06. September 2024 im Rahmen der Preisverleihung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt verkündet. Dieser wurdevon einer Sonderjury aus den 25 »Schönsten Deutschen Büchern« ausgewählt. Weitere Informationen zur Verleihung werden im Laufe des Sommers noch bekannt gegeben.
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Förderpreis für junge Buchgestaltung
Auch im zweiten Wettbewerb, »Förderpreis für junge Buchgestaltung«, stehen die Prämierten fest. Um die drei mit je 2.000 Euro dotierten Preise konkurrierten in diesem Jahr über 160 Einsendungen. Dieser Wettbewerb der Stiftung Buchkunst zeichnet besonders mutige und zukunftsweisende Projekte aus, die das Medium Buch konzeptionell weiterentwickeln. Vielmehr die Idee als technische Perfektion stehen hier im Vordergrund.
Die diesjährigen Förderpreisträger:innen stellt die Stiftung Buchkunst in den nächsten Wochen in kurzen Instagram-Live-Sessions auf ihrem Kanal @stiftungbuchkunst näher vor, die Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst Birte Kreft befragt die Beteiligten zu ihren prämierten Projekten.
Ausführlich gewürdigt werden die drei ausgewählten Arbeiten ab dem 11. Juli bis zum 17. August 2024 mit einer Ausstellung im einBuch.haus in Berlin. Die Vernissage findet am 11. Juli (18 – 21 Uhr) statt.
Alle prämierten Titel werden auf Buchmessen im In- und Ausland sowie in zahlreichen Ausstellungen in Bibliotheken und Buchhandlungen präsentiert werden.
Auch die Dauerausstellung im Foyer des Literaturhaus Frankfurt wird weitergeführt.
Alle Fotos und Infomaterial zum Download finden Sie HIER.
Bitte geben Sie »© Stiftung Buchkunst, Photos: Uwe Dettmar« für die Buchfotografien und »© Stiftung Buchkunst, Photos: Carolin Blöink, Paula Hannecke« für die Fotografien zur Juryarbeit als Copyright an.
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Hintergrundinformationen
Seit 1966 begleitet die Stiftung Buchkunst mit Sitz in Frankfurt am Main und Leipzig kritisch die deutsche Buchproduktion. Ziel ist, die Qualität des Buches in technischer und künstlerischer Hinsicht zu fördern. Die Hauptaufgabe der Stiftung ist der Wettbewerb »Schönste Deutsche Bücher«. Mit ihren Wettbewerben will die Stiftung Buchkunst den Blick der Öffentlichkeit über den Inhalt hinaus auf buchgestalterische und buchherstellerische Spitzenleistungen lenken und damit dem Medium Buch und seiner Form zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Zur Teilnahme zugelassen sind Bücher aus deutschen Verlagen sowie Bücher aus ausländischen Verlagen, sofern die technische Produktion ausschließlich in Deutschland erfolgte.