François Schaer, Pauline Martin
Jours Blancs
- Kategorie
- Honorary Appreciation
Begründung der Jury
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Germany /// Deutschland
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At first glance, the large-format cover shows an abstract landscape, produced as if in a Zen trance using a pointed paintbrush. But don’t be fooled. At second glance, if you try a bit harder, you can recognise the photographic source of a winter landscape. The capital letters spelling out the title are imprinted in white like tracks in the snow. The book is an extensive collection of photographs which pay homage to the skier’s territory in visual minimalism. They use the white as a background provided by the days when a supernatural light saturates everything – snow-covered piste and sky – like white air. How do you print all these many gradients of white using four colours ? It is astonishing that a raster of 70 l/cm is sufficient to sustain these fine differences in tone values on the matt, absorbent board as well. Have they used higher-pigmented printing inks, perhaps ? The plates are occasionally interspersed with blank pages – with nothing on them – whenever there is a need for some breathing space. You are even tempted to spot printed tracks of weightless brightness on those pages as well. The short legends are fortunately not positioned next to the pictures. They are added at the end on thinner paper instead, as a synopsis next to a stamp-size reproduction of each picture. In this part, the reserved yet congenial book design uses the translucency of the thin paper; it prolongs the experience of spatial ambiguity that stages the photographs so magnificently.
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Der großformatige Einband zeigt auf den ersten Blick eine abstrakte Landschaft, eine wie in Zen-Trance mit spitzem Pinselgetupfte Zeichnung. Das täuscht. Für den zweiten Blick muss man sich etwas Mühe geben, um den fotografischen Ursprung der Winterlandschaft zu erkennen. Wie Spuren im Schnee sind die Versalien des Titels blind aufgeprägt. Der Band versammelt eine umfangreiche Serie von Fotografien, die in visuellem Minimalismus dem Aktionsradius der Skifahrer huldigen. Sie nutzen das Weiß als Bildgrund, den die Tage bereitstellen, wenn ein übernatürliches Licht alles – schneebedeckte Piste und Himmel– wie mit weißer Luft durchtränkt. Wie druckt man diese vielen Weißabstufungen mit vier Farben ? Denn es ist verwunderlich, dass ein 70er Raster genügt, um diese feinen Tonwertdifferenzen auch auf dem matten, saugenden Karton aufrechtzuerhalten. Vielleicht sind die Druckfarben höher pigmentiert ? Zwischen die Bildtafeln sind hin und wieder Vakatseiten gesetzt – mit Nichts drauf –, immer dann, wenn eine Verschnaufpause gut tut. Man ist sogar versucht, auch dort noch gedruckte Spuren der schwerelosen Helligkeit zu erspähen. Die knappen Legenden sitzen zum Glück nicht bei den Bildern. Sie sind am Ende auf einem dünneren Papier beigegeben, als Synopse mit briefmarkengroßer Bildwiederholung. In diesem Teil nutzt die zurückhaltende wie kongeniale Buchgestaltung das Durchscheinen des dünnen Papiers, und sie verlängert das Erlebnis der räumlichen Verunklärung, das doch die Fotografien so großartig inszeniert.