Lewis Caroll
Alice im Wunderland – Alice hinter den Spiegeln
- Kategorie
- Kinderbücher - Jugendbücher
Begründung der Jury
Wo soll man bei diesem komplexen Bild-Text-Arrangement mit der Beschreibung beginnen?
Bei den handwerklich gearbeiteten kontraststarken Illustrationen in Kratz- und Schabetechnik? Sie sind in vielen Formtypen angelegt: als Vignette, als halbseitiges Bild, mal als freie Form, mal mit Rahmen gefasst und der Satzspalte zugeordet, ganzseitig oder doppelseitig angeschnitten und den Text mit farbiger Fläche hinterlegt oder als freie Form mit umfließendem Satz in die Kolumne gestellt.
Bei dem Konzept als Zweibücherbuch zum Umstülpen? Der Klassiker der Weltkinderliteratur füllt eine Hälfte. Dann stellt man das Buch auf den Kopf, schlägt den spiegelschriftlich betitelten Deckel auf und setzt die Lektüre – oder Betrachtung, je nachdem – seiner Fortsetzungsgeschichte fort. Beide Geschichten werden von einem eigenen Wimmelbild gerahmt. Den Anfang macht das Vorsatzpapier. Am Ende der jeweiligen Geschichte in der Buchmitte entsteht eine Bilddoppelseite aus der Kombination der jeweiligen Vorsatzmotivik.
Bei dem Farbklima, das so einfach eingestellt erscheint? Tatsächlich ist das Buch fünffarbig gedruckt, Schwarz und vier polar zueinander stehende Sonderfarben: zwei Grüntöne – Türkis und Graugrün –, zwei Orangetöne – kräftig und Altrosa. In der einen Geschichte dominiert die Grünstimmung, in der anderen das Orangerot.
Bei der formalen Ausstattung als Halbgewebeband? Auf dem Papierbezug klingt die Farbstimmung an und der Illustrationsduktus wird vorgestellt. Orangerotes Zeichenband, in gleicher Farbe das Kapitalband am Kopf, dasjenige am Fuß in Türkis. Dickes Werkdruckpapier in einem sehr stumpfen Hochformat.
Bei der Zauberhaftigkeit des gesamten Bandes? Allein die Kapitelanfangsbilder in ihren floral ornamentalen Varianten reichen aus, um in Verzückung zu geraten.