Thomas Kempf, Stephan Schlak
Aus den Quellen
Beiträge zu einer Chronik der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
- Kategorie
- Fachbücher - Wissenschaftliche Bücher - Schulbücher
Begründung der Jury
Die »Beiträge zu einer Chronik der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung« tragen kurze, prosaische Titel. Zum Beispiel: Chesterfield – ein Essay über das typische Mobiliar in der Villa Hügel. Generalvollmacht – eine Erläuterung zur Abbildung der Personalkarteikarte des Generalbevollmächtigten. Territorium – eine Beschreibung des Grundstücks der Villa Hügel mit historischem Lageplan.
Völlig unsystematisch ordnen sich die Titel als Stichworte von A bis Z: Die Willkür des Alphabets regiert über die Zufälligkeit der Reihenfolge. So lässt sich die schlanke Broschur als feinsinniges Konvolut von Assoziationen auffassen, die als Schlüsselbegriffe zum Verständnis der Stiftung inszeniert werden.
Aus einer Antiqua mit repräsentativem Charakter wurden klassische Doppelseiten mit großzügigen Stegen gebaut, als handele es sich um eine Interimsbroschur, die später beim Buchbinder noch getrimmt wird und einen individuellen Einband bekommt. Zu diesem Eindruck passt es, dass an den fadengehefteten Lagen des eierschalfarbigen Papiers vorn und hinten je ein gefalztes Papier als zukünftiges Vorsatz klebt – künftig deshalb, weil es nicht als Gegenkaschur mit einer festen Buchdecke verbunden ist, sondern noch genauso frei liegt wie das fliegende Blatt. Als Umschlag dient lediglich ein weißer Karton, auf dem in einer dezenten Spalte die alphabetische Liste steht. Und endlich legt sich darum ein Klappenumschlag aus klarer glänzender Folie.
Für das Vorsatz wurde übrigens ein grau gefasertes, anthrazitschwarzes Papier gewählt – das könnte, ja es muss an eine vornehme Flanellweste erinnern.