Begründung der Jury

Was ist eine Cloud? Wo sind meine Daten? Schließlich lösen sie sich nicht in Luft auf. Sie sind physikalisch gebannt. Aber wo? Wie sieht das aus? Entdeckern der Frühen Neuzeit gleich gehen die Autorinnen und Autoren auf die Suche. Sie kreisen das Gebiet ein und beschränken sich auf die Schweiz. Und werden fündig.

Das Buch wirkt wie einmal frisch durchgefegt. Der aufgeräumte Gesamteindruck verdankt sich den acht Spalten, die sich über die gesamte Doppelseite aufreihen. Die drei rechten sind jeweils dem Aufsatztext vorbehalten. Zwischenüberschriften beginnen ganz links bei der ersten und gehen über den zweiten Spaltenbeginn hinaus. Die Absatzeinzüge sind spaltenbreit. Die Anmerkungen sortieren sich unten in vier Kolumnen ordentlich auf gleicher Höhe. Eindeutig, übersichtlich, effektiv.

Fünf Fotoessays auf glänzendem Bilderdruckpapier werden den luftigen, rauen Textpapieren zwischengeschaltet. Wie durch das Periskop eines U-Bootes bestaunt man eine geheimnisvolle Welt. Drei Bilder sollen genauer betrachtet werden. In einem steht man vor den Etagen verzinkter Kanäle; wie extrakorporale Nervenbahnen führen ganze Kabelbündel durch die Halle. Auf dem Zweiten stößt man frontal auf eine senkrechte Felswand mit groben Abschlagspuren; links und rechts rahmen Gebäudemauern den Blick; sie sind fein säuberlich mit bossierten Steinschichten verklinkert. Das Dritte verstört durch die Gleichzeitigkeit von Archaik und Futuristik; links gestapelte, blank polierte und mit Kabelsalat verbundene Stahlgehäuse, rechts eine Werkbank wie aus Zeiten der Schwerindustrie.