Der Harburger Binnenhafen
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- Ratgeber - Sachbücher
Begründung der Jury
Der kleine Begleiter auf dem Rundgang durch das Hafengebiet von Hamburg-Harburg lässt sich beim Besuch der 34 Stationen bequem in die Tasche stecken.
Ein Besucher könnte auf den ersten Blick für ein Neubaugebiet halten, was tatsächlich aber historisches Hafengelände ist. Daher ist es programmatisch, dass Station 1 eine archäologische Situation dokumentiert, die 4,50 Meter mächtige Siedlungsschichten ans Tageslicht gebracht hat – eine der größten Ausgrabungen in Deutschland.
Einen Überblick von heute gibt das Luftbild auf den vorderen Innenseiten des Klappenumschlages. Hinten werden die Stationen aufgelistet und in einer schematischen Karte verzeichnet.
Innen wirken die Doppelseiten abwechslungsreich und luftig, auch wenn bei dieser Buchgattung immer Platznot droht. Historische und aktuelle Fotos stehen beieinander, und dank der mikrokleinen Punkte des Kristallraster wurden sie scharf und besonders reich an Halbtönen gedruckt.
Die Schriftmischung hat großen Anteil an der passenden Hafenatmosphäre. Als Auszeichnungschrift sind schmale, untersetzte Versalien in gleichbleibender Strichstärke gewählt. Das passt so schön, weil im Zeilenbild die tiefliegenden Querstriche einen Horizont markieren, über den sich die oblongen Schäfte der Lettern wie Masten erheben. Die Textschrift ist nicht weniger charakteristisch, fast serifenlos, nur mit kleinen stummeligen Ansätzen, und erinnert an Schilder und Warenbeschriftungen mit Schablonenschriften. Unbedingt erwähnt werden muss das große E mit seinen beiden Bogenschwüngen – wie aufgeblähte Segel.
Hinweis: Das Buch (ISBN: 978-3-931429-29-4) ist für 5 Euro im Museumsshop des Stadtmuseums Harburg/Helms-Museum erhältlich.