Alexander Kluge
Der Konjunktiv der Bilder - Meine virtuelle Kamera (K.I.)
Band 13 der Reihe Volte Expanded
- Kategorie
- Allgemeine Literatur
Begründung der Jury
Die kleinformatige Buchreihe ist zugleich die Dokumentation eines Experiments: Der 92-jährige Autor und Filmemacher Alexander Kluge erprobte hierfür das bildverarbeitende KI-Modell Stable Diffusion, um unterschiedliche Bild-Text-Geschichten auf neue Weise zu imaginieren. Gefüttert mit künstlerischen Prompts nutzt er die „virtuelle Kamera“ zur Erzeugung ungewöhnlicher Sujets – in einem Essay reflektiert der Autor diese Herangehensweise, die durch Zufälle und auch Fehler eben jenen „Konjunktiv der Bilder“ schafft.
Unprätentiös verraten lediglich eingelegte Zettel die jeweiligen Buchtitel und ersetzen damit einen Schutzumschlag. Die unterschiedlichen Leinenbezüge erzeugen dabei eine wertige Anmutung und fungieren zugleich als Farbcode der mehrbändigen Reihe. Im Inneren erwartet den Lesenden wiederum ein feines Dünndruckpapier, das exzellent bedruckt wurde. Der Wechsel von Textpassagen und KI-generierten Bildern lässt dabei immer wieder innehalten, während die Schmuckfarben – analog zur Einbandfarbe gewählt – für ein einladendes Gesamtbild sorgen.
Die feinfühlige Materialwahl sowie die präzise buchbinderische Verarbeitung gefielen der Jury ebenso gut wie die „aufwendige Innengestaltung, die klassische und moderne Elemente gelungen verbindet“. Sowohl die Einzelbände als auch deren Wirkung in der Reihe zeugen von einem durchdachten Konzept, das sich auch in der stimmigen Varianz der Buchrücken widerspiegelt. Die hohe typografische Qualität tariert zudem die Textdichte fein aus. „Kleine Bücher, die große Wirkung entfalten“, so das Fazit der Juror:innen.