Claudia Banz und Sabine Schulze (Hrsg)
food revolution 5.0
gestaltung für die gesellschaft von morgen
- Kategorie
- Kunstbücher - Fotobücher - Ausstellungskataloge
Begründung der Jury
Superfette, megabreite Groteskminuskeln
Im Titel steht nicht nur das Wort »Revolution«, die ganze Gestaltung des Katalogumschlages rüttelt an den Sehnerven. Freigestellte Motive, mit überdrehten Farben und surrealer Wirkung, verteilen sich auf weißem Hintergrund als Collage mit abstrakten, schwarzen Blubb-Formen. Motive und Texte sind auf dem kräftigen Kartonumschlag unter kratzfester Mattfolie nach rechts gestürzt und werden bei komplett ausgebreiteter Buchrückseite zu einem hochkantigen visuellen Manifest. Die poppige Gestaltung mit dem Bucheinstieg auf den ersten Seiten ist so ekstatisch, dass der Betrachter kaum Luft holen kann.
Der Ausstellungskatalog dokumentiert künstlerische Projekte, die die brennenden Fragen zur Welternährung, zu ökonomischen wie kultursoziologischen Aspekten in einer Art kritischen Visionssuche reflektieren.
Das grafisch disparate Material solcher Projekte lässt sich oft kaum homogenisieren. Dem begegnet die buchgestalterische Lösung mit einem wilden Konzept, aber nur vordergründig. Es setzt die Überschriften in superfetten, megabreiten Groteskminuskeln. Sie klingen jedes Mal – als Kontrast zu allem anderen – wie ein Gong; eine klassische Zeitungsschrift bringt in die Projektartikel und die Textkapitel Ruhe hinein. Der Unterschied zwischen Projekten und Essays wird haptisch geklärt: durch einen Papierwechsel von mattglattem Bilderdruckpapier – für den Hauptteil – zu einem etwas leichteren, leicht gelblichen Papier – für den umfangreichen Textanhang.
Der poppige Look des Buches schlägt die Brücke zwischen kulinarischen Lebensstilen und globaler Lebensmittelverschwendung.