Lena Anlauf, Vitali Konstantinov
Geniale Ohren
Eine kuriose Tiersammlung
- Kategorie
- Kinderbücher - Jugendbücher
Begründung der Jury
Schon die Weltkarte auf dem Vorsatzpapier ist unkonventionell: Ihre besondere Projektionsweise sorgt für Flächentreue. Ebenso unkonventionell stellt dieses Vorlesebuch die Tiere nebeneinander. Es ist das originelle Kriterium der Gestalt ihrer Ohren!
Die Repräsentanten einer Ohrenform werden auf Doppelseiten vorgestellt, links ein großes Schaubild, gegenüber Kurztexte und Detailbilder – entweder frei auf der Seite stehend oder in abgerundeten Boxen. Alle möglichen Satzarten finden Verwendung: linksbündig, rechtsbündig, Mittelachse, Blocksatz, Formsatz. Die Schrifttypen sind handgelettert, sei es als Font für den Schriftsatz, sei es als individuell gezeichneter Schriftzug für den Tiernamen – die Textblöcke dunkelbraun, die Namen passend zu den Tierchen gefärbt. Ein Glossar und ein Register belegen die sachliche Funktionstüchtigkeit. Auf dem Nachsatzpapier sind die Umrisszeichnungen der Tiere in den realen Größenverhältnissen versammelt.
In Mischtechnik werden grüne, gelbliche, sandige und bräunliche Farbtöne aufgetragen. Sie geben den Illustrationen ein pastelliges Kolorit. Die Buchseiten erscheinen wie in weiches Streulicht getaucht. Die räumliche Tiefe entsteht nicht nur, wie gewöhnlich, durch Schattierungen, sondern einzelne, gezielt platzierte Partien wirken, als wären sie mit heller Kreide gehöht. Dies hebt sie aus dem Hintergrund hervor. Ein Trick macht es möglich, das Papierweiß wie eine Farbe zu nutzen: Indem grundsätzlich einige wenige Prozente Gelb die freien Flächen bedecken, erscheinen die hellsten Stellen einer Zeichnung noch heller als ihre Umgebung.