Robin Byland, Kathrin Sonntag, Dorothea Zwirner

Begründung der Jury

„Telefön“, „Tüchtigkeitsfehler“, „Spiegeleis“, „Weltaal“, „Melankohle“. Die Künstlerin erzeugt diese Kunstwörter durch kleine Sprachspiele. Sie sind Bestandteile von absurden Bild-Wort-Objekten, die in diesem Ausstellungskatalog gezeigt werden.

Die Arbeiten kreisen um die Frage nach dem Verhältnis von Bedeutung und Zeichen, seien es sprachliche oder bildliche. Das künstlerische Prinzip könnte man als Assoziationsmutation bezeichnen.
Emblematisch kommt es bereits auf dem Einband zur Geltung. Hier prangt auf dem leinwandartigen Gewebe ein schwarz geprägtes Fragezeichen. Typografische Menschen werden versucht sein, die Schrifttype an dem kalligrafischen Schwung zu identifizieren. Aber nein, die Silhouette entstammt dem berühmten Gemälde von Magritte: Dies ist keine Pfeife – in der Tat; dies dient hier als Fragezeichen. Aber selbst das ist es noch nicht einmal. Es ist: „Die denkende Pfeife“.

Das Buch besteht aus drei Heften. Im ersten stehen die Aufsätze. Das umfangreiche mittlere zeigt die Arbeiten auf mattem Bilderdruckpapier. Auf glänzendem Papier hingegen blättert man im letzten Heft durch die Ausstellung selbst. Hier zeigen ganzseitige Fotografien, wie die Präsentation im Raum die Intensität der bildsemantischen Verwicklungen steigert.

Eine Steppstichheftung hält jedes der drei Hefte zusammen. Die jeweiligen Nähte werden durch einen gemeinsamen gelben Umschlag geführt. Deshalb erscheint zwischen den Heften ein schmaler gelber Streifen. Gebannt von dieser verblüffenden Eleganz bemerkt man kaum den hohen Anspruch an diese buchbinderische Lösung.