Migrant Marseille: Architectures of Social Segregation and Urban Inclusivity
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Begründung der Jury
Starke Migrationseinflüsse prägen die Stadt Marseille. Dort ist eine Studie im Taschenbuchformat den urbanistischen Gründen für ein problematisches Zusammenleben auf der Spur – und versteht sich gleichermaßen als Werkzeug für eine inklusive Stadtplanung. Der nüchterne und pragmatische Ansatz dieses Handbuchs wird ebenso nüchtern und pragmatisch in seine Form übersetzt.
Dünnes Papier erleichtert die Handhabung, weil mit Dispersionskleber gebunden. Das Buch öffnet sich wie von selbst. In glasklar gezeichneten Isometrien verschafft man sich einen Überblick über das Ausmaß von Großwohnsiedlungen. Dabei stellt man sich die Disziplin vor, mit der Le Corbusier noch von offenen Räumen in dichten Städten geträumt hat. Die soziale Realität hat sich in solchen Planungen jedenfalls auf andere Weise eingerichtet. Von der Ästhetik dieser Alltage berichtet die unkommentierte Street Photography, die die analytischen Texte mit Eindrücken von Ortserkundungen unterfüttert.
Ebenfalls frei von Berührungsangst zeigt sich die Mischung der Schriften. Überschriften stehen – man glaubt es kaum – im Versalsatz aus der Arial. Um diese Sekretariatsschrift für gedruckte Bücher einzusetzen, verlangt es nach Entscheidungsfreude ebenso sehr wie nach Einfühlungsvermögen für die Sache. Diese Vermutung bestätigt die Wahl der Type für den Grundtext. Es ist die Life, ein durchaus lebhaftes Derivat eines bewährten Evergreens: die Times.
Übrigens – das Buch duftet nach Drucksaal.