Susan Freinkel, Mark Miodownik, Nanjala Nyabola u.a.
Plastic. Remaking Our World
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Begründung der Jury
„All wrapped up in Ethocel“ lautet der Slogan einer Werbeanzeige von 1938, deren Motiv heute der Selbstzensur zum Opfer fallen würde: Der blaue Planet schwebt in Plastikfolie gehüllt vor den sternefunkelnden Untiefen des Alls.
Anzeigen wie diese versammeln sich im historischen Kapitel des Ausstellungskatalogs. Dieser lockt mit einem attraktiven Umschlag. Dort übersetzt ein buntscheckiger Kreis den Ausstellungstitel treffend ins Bild, überdies steigert eine Prägung der Farbpartikel die ohnehin hohe Griffigkeit des rauen Kartons. Die Klappe und der zweite, innere Kartonumschlag geben in einer didaktischen Grafik Aufschluss: Die Flecken lassen sich als verschiedene Typen von Kunststoffen identifizieren. Im Kapitel mit den Exponaten befinden sich ein verzierter Kunststoff-Knauf aus Tierblut (1898), die Cockpitkuppel eines Jagdbombers aus Acryl (1945), ein Implantat aus gestricktem Polyester (2004). Der Baustoff aus Pilzfäden leitet zum Diskussionskapitel über.
Ausstellung und Katalog verfolgen keinen investigativen Ansatz. Eine kultursoziologische Perspektive vermag es vielmehr, aus den ästhetischen Aspekten Erkenntnisgewinne über die Konsumenten zu erzielen, die nun mal an der globalen Misere beteiligt sind. Abschließend visualisiert das Kapitel „Plastic Data“ in minimalistischen, aber dramatischen Grafiken die globale Bedeutung von Kunststoffen.