R.J. Kern, Stuart Klipper, George Slade, Lisa Volpe

Begründung der Jury

Innentitel wortwörtlich

Viele kennen es bestimmt, dieses unbestimmte Gefühl der Gemütlichkeit, das sich beim Anblick eines Schafes einstellt. Wem das so geht, der kann nicht immer zur Beruhigung aufs Land fahren. Zwei ganzseitige Bilderserien schaffen nun Abhilfe: eine von Schafen, eine von Ziegen. Mal in kleinen Grüppchen, oft als Einzelporträts lassen sich Tiere geduldig betrachten. Das Buch beginnt mittendrin, denn der Innentitel steht tatsächlich zwischen den beiden Bildgruppen, und die verkürzten Seiten mit den erläuternden Texten bilden eine natürliche Fuge im Buchblock.
Die Fotografien sind Idealbilder von echten Landschaften. Die Tiere darin gehören zu den ältesten Begleitern und nutzbringenden Partnern des Menschen. Durch die Atmosphäre von arkadischer Unschuld hindurch erträumt man sich die Urharmonie von Mensch und Natur. Dabei übersieht man allzu leicht das Ausmaß der Jahrtausende währenden Kulturleistungen, die mit Ziegenhunger und für Schafes Wolle solche Landschaften geformt haben.
Auf den präzisen Drucken erscheinen die Tiere als Individuen, ja als Wesen mit Persönlichkeit. Die knappe Bildlegende nennt Region und Land, und: den Namen des Tieres. Auch wenn in der fotografischen Inszenierung auch ironische Töne anklingen, ernsthaft ist sie, indem sie den zauberhaften und lang währenden Zusammenhang der kleinen Wiederkäuer mit ihrem Habitat würdigt. Pan, der Gott der Hirten, hätte große Freude an diesem Band.