Dolly Afoumba, Luca Tamara Yaa Amponsah, SJ Bullard, u.a.
A Book about Hair
Begründung der Jury
Der Buchtitel sagt mit Absicht nicht, dass es um das Haar von als schwarz gelesenen Menschen geht. Für deren Identität spielen die Assoziationen eine besonderen Rolle, die sich mit „schwarzem Haar“ verbinden können: Es ist störrisch, schwer zu bändigen, es windet sich, ist unregelmäßig, hat ein Eigenleben.
Ohne solche Assoziationen lässt sich der Schutzumschlag kaum beschreiben. Dort schieben sich die Titelwörter zu einer kompakten Schriftvignette zusammen. Aus ihr wachsen unregelmäßige Linienkringel heraus. Als starke Vergrößerung erkennt man geflochtene Zöpfe, sie winden sich über den Umschlag, als filigrane Stränge und abstrakte Flächen. Der Umschlag lässt sich zu einem Poster auffalten, auf dem sich die dreißig Autorinnen und Autoren vorstellen. Im Buch erzählen sie davon, welche Erfahrungen sie mit ihrem Haar machen – nicht nur bei Pflege und Frisur, sondern auch bei alltäglichen Interaktionen.
Die Gespräche stehen auf gelblichem Werkdruckpapier, die Eigentexte auf weißem Werkdruck und die Bildteile auf glänzend weißem Bilderdruck. Die Schrift wird im ganzen Buch mit einer Sonderfarbe gedruckt, einer Kupferbronze. Auf dem Bilderdruckpapier kommt in den flächigen Partien dieser Bronze ein eleganter, wertvoller Glanz zur Geltung. Die präzisen, feinen Vektorlinien der abstrakten Grafiken bilden schlauchartige Formen mit vielfachen Überschneidungen, wie hochkomplexe Makromoleküle in extremer Vergrößerung: ein starker visueller Kommentar zu den erwähnten Assoziationen.