Deutschlands Schönstes Regionalbuch 2025

Auch 2025 suchten der Börsenverein des deutschen Buchhandels und die Stiftung Buchkunst wieder Deutschlands Schönstes Regionalbuch. Ziel ist es, die Vielfalt regionaler Bücher ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und Verlage darin zu bestärken, auch bei Regionaltiteln beste Qualität zu publizieren.

    Die Prämierten

    Kategorie Literatur/Belletristik: „Meeresleuchten“ von Heinrich Detering (Herausgeber), erschienen im Wachholtz Verlag.

    Begründung des Jurymitglieds Anja Wolsfeld: „Meeresleuchten zeigt auf poetische Weise die Vielfalt Schleswig-Holsteins, von der stürmischen Nordsee hin zu verwunschenen Buchten an der Ostsee. Der Kontrast zwischen der glitzernden Wasseroberfläche im Sonnenschein und der rauen See wird durch die Einbandgestaltung selbst gekonnt umgesetzt – unbezogene raue Graupappe trifft auf eine Heißfolienprägung in blau metallic. Die ausgewogene Umsetzung setzt sich im Inhalt fort: viel Weißraum trifft auf moderne serifenlose Typografie für Titel und Autor*in eines jeden Gedichts, während die Verse und Strophen selbst in einer klassischen Serifenschrift gesetzt sind.“

    Kategorie Sachbuch/Ratgeber: „Die Macher der Tuche“ von Ina Brink, erschienen im Eigenverlag.

    Begründung des Jurymitglieds Ernst Georg Kühle: „Die Macher der Tuche“ ist ein kongeniales Gesamtkunstwerk. Die multitalentierte Autorin ist zugleich Familienchronistin, Gestalterin, Setzerin, Herausgeberin und Verlegerin in Personalunion. Die sorgfältigst produzierte Publikation ist sowohl eine inhaltliche als auch grafische und haptische Delikatesse.“

    Kategorie Touristische Entdeckung: „The Quedlinburger“ von Anna Fulton-Schwindack, Katharina Schwindack und Anselm Schwindack, erschienen bei The Quedlinburger.

    Begründung des Jurymitglieds Kristine Harthauer: „Die Offenheit, mit der die Stadt präsentiert wird, zeigt bereits die elegante offene Bindung. Das Buch klappt mit einer Leichtigkeit auf und zieht einen direkt in seinen Bann. Auch ist es trotz seiner kompakten Form überraschend leicht. Hier rücken die Orte und die Menschen in den Fokus, das wird auf den ersten Seiten klar. Auf festem, hochwertigem Papier finden wir zahlreiche Fotografien, die mit ihrer warmen Farbigkeit und vielen Detailaufnahmen Intimität erzeugen. Auf gelben Seiten gedruckte Rezepte wie für den „Münzenberger Muskuchen“ und ein leuchtend gelbes Lesezeichen, das gleichzeitig als Inhaltverzeichnis dient, runden die Gesamtkomposition ab. Modern, aber mit einem historischen Bewusstsein und offen fürs Neue – dieser Band handelt nicht nur von einer touristischen Entdeckung. Ihn zu lesen, kommt einer kleinen Reise gleich.“

    DIE SHORTLIST:

    Literatur/Belletristik:

    • Sam de Groot: Otto (Dinamo Editions)
    • Kristin Keßler: Irgendwie werden wir schon durchkommen (Burbacher Verlag)
    • Maxim Leo: Junge aus Westberlin (Verlag Galiani Berlin)
    • Imke Wein: Zuhause am Meer (Tourismus-Service Wenningstedt-Braderup)

    Sachbuch/Ratgeber:

    • Cord Aschenbrenner: Der Raub (Wachholtz Verlag)
    • Landeshauptstadt Stuttgart, Jugendamt (Hg.): 100 Jahre Jugendamt Stuttgart (Jan Thorbecke Verlag Verlagsgruppe Patmos)
    • Florence Mends-Cole, Patricia Neumann: Daniela (Junius Verlag)
    • Aylin Akyildiz, Karoline Fahl, Steffen Klotz, Jörg Stollmann, Kristin Wellner (Hg.) Einrichten in der Normalität (Berlin Universities Publishing)

    Touristische Entdeckung:

    • Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA (Hg.): Hugo Häring Preis (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten)
    • Michael Kohler: 1000 Jahre Abtei Brauweiler (Greven Verlag)
    • Bernd Langmack: Zollverein (Verlag der Buchhandlung Walther König)
    • Lisa Vogel: Unser buntes Leipzig (ia verlag)

    Was zeichnet ein schönstes Regionalbuch aus? Die Jury sucht in den Einreichungen, die sich mit einem Ort oder einer Region in Deutschland befassen, Antworten auf Fragen wie diese:

    • Entspricht die Gestaltungskonzeption dem Charakter und Inhalt des Buches?
    • Ist die Konzeption konsequent durchgehalten – auch bei Titelei und Anhang?
    • Ist das Konzept übertragbar auf andere Regionen und könnte damit Vorbildcharakter haben?
    • Wird die Charakteristik der Region visuell aufgegriffen?
    • Wie ist die Druckqualität?
    • Entspricht die Umschlags- und Einbandgestaltung dem Anspruch und Zweck des Buches?
    • Sind die Texte gut lesbar?
    • Passt die Typografie zu dem Inhalt?
    • Entspricht die Papierqualität dem Zweck des Buches?
    • Wie ist das Verhältnis von Preis und Ausstattung?
    • Ist das Gestaltungskonzept auf die Zielgruppe gerichtet?
    • Ist das Buch im örtlichen Buchhandel erhältlich?
    • Wurden bei Gestaltung und Druck besondere ökologische Kriterien beachtet?

    Die Jury

    Dr. Matthias Grüb, 8 grad verlag, Freiburg
    Kristine Harthauer, SWR Kultur Audio, Baden-Baden
    Ernst Georg Kühle, kühle und mozer / grafische entwerfer, Köln
    Elena Ratkowitz, Umstädter Bücherkiste Bücherkiste, Groß-Umstadt
    Anja Wolsfeld, Offsetdruckerei Karl Grammlich, Pliezhausen